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Das neue Ubuntu 20.04 LTS
Genau heute am 23. April 2020 erschien das neue Ubuntu Betriebssystem-Release 20.04 LTS mit dem Tier-Codenamen "Focal Fossa" (siehe Bild). Es bietet eine Fülle von Features (auch neuen), von denen sich viele andere Betriebssysteme eine ganze Menge abschneiden könnten (ja, insbesondere Windows!)
... Von Markus Fleschutz 🕓 23. April 2020
Hier sind die Features, die das neue Release bietet:
- Es ist kostenlos und keiner muss auf Features oder Sicherheit verzichten, nur weil er nicht bezahlt hat. Zwar werden Spenden gerne angenommen und es gibt auch zahlende Kunden, diese erhalten jedoch nur längere Support-Unterstützung.
- Planbare Releases die jedes Jahr im April und im Oktober veröffentlicht werden. Und alle zwei Jahre kommt ein LTS-Release mit besonders langem Update-Support, wie das heutige Release 20.04.
- Updates für 5 Jahre: das LTS steht für Long Term Support, dies bedeutet 5 Jahre Versorgung mit Sicherheits-Updates als auch normale Updates (ansonsten sind es 3 Jahre). Für zahlende Kunden wird dieser Zeitraum sogar auf 10 Jahre ausgeweitet. Natürlich kann auch jederzeit auf ein anderes Release gewechselt werden.
- Sinnvolle Editionen: es gibt die Edition "Desktop" für Rechner mit grafischer Desktop-Oberfläche, "Server" für den Server-Einsatz, "Cloud" für das Cloud Computing sowie "Core" für IoT-Geräte (Internet of Things). Über die Installations-Paket-Verwaltung lässt sich jedes System darüber hinaus jederzeit aufrüsten oder abspecken.
- Große Plattform-Unterstützung: egal welcher Prozessor zum Einsatz kommt, ob ARM 64, Raspberry Pi 2/3/4, PowerPC 64, s390 oder Intel/AMD x86, Ubuntu unterstützt ihn. Darüber hinaus gibt es auch Ubuntu im Windows Store.
- Kernel Live Patching: diese Technik im Linux-Kernel kann ohne Reboot im laufenden Betrieb Sicherheitslücken im Kernel schließen. Damit kommt die Hochverfügbarkeit des Rechners in Reichweite.
- Open Source: der Source Code ist vollständig offen gelegt und man kann dem Betriebssystem bis in den letzten Winkel "unter die Haube sehen". Darüber hinaus kann man sich sein Betriebssystem selbst bauen und auch eigene Änderungen einbringen.
- Performance: die neuesten Benchmark haben gezeigt, dass auch das von Intel hochoptimierte Clear Linux kaum schneller als Ubuntu 20.04 ist.
- Schnelles VPN: mit WireGuard wird ein Virtuelles Privates Network (VPN) mit einer verschlüsselten Verbindung besonders schnell aufgebaut (zum Beispiel zum Firmen-Netzwerk). WireGuard ist im Aufbau besonders einfach gestaltet und verwendet nur ein eingeschränktes, sicheres Set an Algorithmen.
- ZFS: dieses Dateisystem schützt aktiv alle Daten auf Festplatten und SSD's. Es bietet Features wie Checksummen, Copy-On-Write, RAID, Komprimierung, Verschlüsselung, Deduplikation und Snapshots. Gerade letzteres wird alle 20 Minuten sowie vor neuen Updates gemacht, bei Fehlern kann dann sofort auf einen früheren, sicheren Zustand zurückgesetzt werden.
- Snaps: mit dieser Technik werden Apps vollständig voneinander isoliert und enthalten immer alle notwendigen Libs. Egal wie schlecht eine App ist, es hat keine Auswirkungen auf die anderen Apps.
- Verschlüsseltes Benutzer-Verzeichnis: erst beim Einloggen des Benutzers wird sein Benutzer-Verzeichnis durch das persönliche Passwort entschlüsselt und damit nutzbar. Das Benutzer-Verzeichnis enthält alle persönlichen Daten, Konfigurationen und Dateien. Beim Ausloggen wird es wieder sicher verschlüsselt und ist damit geschützt vor Ausspähen oder Manipulation.
- Gefahrlos Testen - einfach die passende Ubuntu-ISO-Datei downloaden, bootfähig auf einen USB-Stick übertragen und danach den Rechner von dem USB-Stick starten. Jetzt kann man Ubuntu umfassend testen und nur bei Gefallen installieren.
Weblinks
- ubuntu.com - die Ubuntu Homepage
- snapcraft.io/store - der Snap Store
- ubuntu.com/blog/ubuntu-20-04-lts-arrives - Ubuntu-Blog über Release 20.04 LTS
- ubuntu.com/tutorials - Ubuntu Lern-Videos